Hinter dem Türchen Nummer 19 versteckt sich die TANZ-Ikone Raimondo Rebeck. Er ist ehemaliger erster Solist der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper Berlin und des Ballett am Aalto-Theater-Essen und heute u.a. als Artistic Koordinator des NRW Juniorballetts aus Dortmund, Ballettmeister und Choreograph tätig. Mit Raimondos letzten zwei Choreographien, der #zauberflöte 3.0 und den Vier Jahreszeiten tourten wir quer durch die Bundesrepublik und feierten riesige Erfolge! Raimondo verbindet mit Tanz: Emotionen, Disziplin und Freiheit.
NDKD: Lieber Raimondo, vielen Dank, dass Du bei unserem Adventskalender-Blog dabei bist! Hier unsere erste Frage: Rückblickend auf Dein Tänzerleben: Was war überhaupt Deine erste Begegnung mit Tanz?
Raimondo Rebeck (RR): Mein älterer Bruder hat auch Ballett studiert, und so besuchte ich mit 6 Jahren eine Ballettvorstellung „Nussknacker“, in welcher er mitwirkte. Ich wuchs mit Tanz und Sport im Osten Berlins auf, obwohl meine Eltern eine einfache klassische Arbeiterfamilie präsentierten. Meine Verbindung und Begeisterung zum Tanz sofort hergestellt.
NDKD:
Was bedeutet TANZ für Dich?
RR:
Die Freiheit, sich mit und durch Bewegungen wortlos mitteilen zu können. Geschichten zu erzählen und Menschen berühren zu können. Die Herstellung von emotionalen Verbindungen, körperlichen Ausdruck. Sich erschöpfen zu können und aber auch schöpfen zu können, kreativ sein zu können, Menschenverschiedenster Nationalitäten und Kulturen kennenzulernen, neue und andere Kulturen zu erkunden, Weltoffenheit.
NDKD: In welcher Verbindung stehst Du zur Norddeutschen Konzertdirektion?
RR:
Als Agentur vertritt sie sowohl das
NRW Juniorballett Dortmund als auch das
Ballett Dortmund. Durch diese erfolgreiche und befruchtende Zusammenarbeit ermöglicht sich eine sehr angenehme Kreativität, und durch die nötige Unterstützung und Förderung junger Tanzkünstler entstehen Räume und Möglichkeiten der Präsentation.
NDKD: Warum bist Du Tänzer und später Ballettmeister und Choreograph geworden?
RR: Tänzer - weil ich liebte mich zu bewegen und dadurch ausdrücken zu können, Geschichten zu erzählen. Und ich komme aus dem Ost-Teil von Berlin. Dort gab es eine starke Anerkennung und Förderung der Künste und der Künstler. So war es einfach für mich, dem Ruf des Tanzes zu folgen.
Choreograph - ganz ähnlich. Aber nur wenn ich eine gute Idee habe, fühle ich ein gewisses Bedürfnis, diese Geschichte erzählen zu wollen. Choreographieren muss für mich ungezwungen sein, um meine Bilder entstehen zu lassen.
Ballettmeister - dieses wunderschöne und erfüllende Gefühl, einer neuen Generation etwas mitteilen und mitgeben zu können. Erfahrungen, Anleitungen, Tradition, Werte, Erfolge und Glücksmomente teilen zu können und entstehen zu lassen. Jungen Künstlerpersönlichkeiten zu beobachten und von diesen auch zu lernen und ihre Energien und Neugier nutzen zu können, erfüllt mich mit unglaublich großer Freude und macht mich zu einem der glücklichsten Ballettmeister.
NDKD: Wie arbeitest Du genau?
RR: Als Ballettmeister mit einem Mix aus guter Planung und Spontanität. Als Choreograph mit Intuition, kreativer Inspiration, aber auch einer Idee folgend.
NDKD: Was für eine Rolle spielt die Musik, in Verbindung mit dem Tanz für Dich und warum?
RR: Musik spielt für mich eine immens wichtige Rolle in meiner Arbeit, aber auch in meinem Leben. Mein Vater arbeitete als DJ und ich wuchs mit jeglicher Musik aller Art und Stil auf. Heute nutze ich die Musik, um mich inspirieren zu lassen, in ihr mich verlieren zu können und mich von Musik berühren zu lassen. Sie besetzt die Dynamik, den Charakter, das Tempo, die Farben in der Choreographie.
NDKD: Wer oder was inspiriert Dich und warum?
RR: Das Leben, die Familie, eigene Situationen und Erfahrungen – Menschen generell. Ich hatte bereits persönliche Erfahrungen in Zusammenhang mit meiner Großmutter und meiner Mutter in meinen Werken verarbeitet. Aber auch Persönlichkeiten der Geschichte, welche emotionale Höhen und Tiefen hatten, inspirieren mich. Am meisten geht es bei mir um Emotionen und Gefühle der Menschen.
NDKD: Deine Lieblingschoreographie, die Du selbst gesehen/getanzt hast?
RR: Gibt es in diesem Sinne nicht so richtig. Da ich das große Glück hatte, eine sehr große Sammlung und Erfahrungen von Getanztem und Gesehenem erleben zu können. Aber eine besondere emotionale Verbindung und Erinnerung habe ich an meine Rollen als „Romeo“ und „Onegin".
NDKD: Wie und wo verbringst Du dieses Jahr Weihnachten?
RR: Zu Hause mit der Familie. Zeit mit meinen zwei Kindern und den Eltern. Ich liebe es und wollte immer dieses Gefühl, mit drei Generationen zusammenzusitzen und zu kochen, Spiele zu spielen und Zeit füreinander zu haben.
NDKD: Was ist Deine liebste Weihnachtssüßigkeit?
RR: Glühwein!!! Und gebrannte Schokomandeln, Dominosteine.
NDKD: Hast Du eine bestimmte Weihnachtstradition?
RR: Nein – leider keine richtige oder wichtige. Vielleicht das jährliche lustige Familienfoto, wo man erkennen kann, wie alle immer größer und älter werden :)).
NDKD: Wieso hast Du dieses Photo gewählt, gibt es dazu eventuell eine Geschichte 😊?
RR: Es ist mein letzter Moment auf der Bühne als Tänzer. Trotz Abschiedsstimmung - ein sehr glücklicher und erfüllter Moment!
NDKD: Hast Du einen bestimmten Gedanken, den Du mit uns teilen möchtest?
RR: Ein Traum, niedergeschrieben mit einem bestimmten Zeitraum und Datum, wird ein Ziel. Ein Ziel, aufgeteilt in einzelne Etappen und Schritte, wird zu einem Plan. Und ein Plan, umgesetzt in Aktion, wird Realität. Alles beginnt mit Träumen.
NDKD: In diesem Sinne, lieber Raimondo wünschen wir Dir schöne Weihnachten mit Deiner Familie.
Photo mit freundlicher Genehmigung von Raimondo Rebeck
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