Hinter dem achten Türchen verbirgt sich Sven Graf. Er ist der Künstlerische Leiter des Teo Otto Theaters in Remscheid. Für ihn selbst stehen die Wörter „Kreation“, „Kommunikation“ und „Reflexion“ in enger Verbindung mit Tanz & Kultur.
Folgende Fragen haben wir Sven gestellt:
NDKD: Was war Deine erste Begegnung mit Tanz?
Sven Graf (SG): Ich habe mit einer Assistenz beim theater freiburg (damals noch unter Barbara Mundel) unteranderem bei der kooperierenden Tanzspate von Freiburg/Heidelberg mit dem Namen PVC gearbeitet und dort mit einer australischen Company rund um Gavin Weber zu tun gehabt. Das war eine Mischung aus Tanz und Physical Theatre und hat mich damals wirklich abgeholt. Mit einigen stehe ich heute noch in Kontakt. Natürlich gab es auch davor und danach Begegnungen mit Tanz, doch diese Zeit, in der ich mich intensiver nicht nur auf die Aufführung, sondern auch die Entstehung und den Umgang damit einlassen konnte, ich denke, das hat mich dem Tanz nachhaltig verbunden.
NDKD: Was für eine Rolle spielt die Musik, in Verbindung mit dem Tanz für Dich und warum?
SG: Ursprünglich habe ich Musik studiert. Die Liebe zum Tanz kam erst später dazu. Vermutlich deshalb hat die Musik (oder ihre Abwesenheit) für mich bei allen Choreografien eine immanente Bedeutung. Ich freue mich immer, wenn die Musik nicht nur als „Trägermedium“ für die Bewegung genutzt wird, sondern wenn die beiden ‚sprechenden‘ Kunstformen Tanz und Musik auch auf der Bühne miteinander kommunizieren, sich ergänzen und daraus dann etwas entsteht, was beide für sich allein nicht erzielen hätten können.
NDKD: Hast Du eine bestimmte Weihnachtstradition?
SG: Tatsächlich gibt es einige Traditionen, derer ich mich gerne entledige und andere, die ich pflege und hege. Ich mag beispielsweise keine Weihnachtsbäume und hatte in meinem eigenen Zuhause auch noch nie einen. Aber da ich doch noch immer recht viel unterwegs bin, mag ich es in diesen Tagen ganz bewusst mit der Familie und/oder guten Freunden zusammen zu kommen und es sich gemeinsam an den Feiertagen mit einem guten Essen und einem Glas Wein gut gehen zu lassen.
NDKD: Hast Du einen bestimmten Gedanken, den Du mit uns teilen möchtest?
SG: Mit dem Tanz sind wir an etwas ganz Ursprünglichem des Menschseins. Tanz ist ebenso wie Musik und andere Kunstformen keine ‚weniger Präzise‘ Kommunikationsform, sondern bietet uns Zugänge, für die die Sprache nicht (immer) gemacht ist. Alexander von Humboldt sagte: „Sprache schafft Realität“ – dies gilt ebenso für die „Sprache“ Tanz. Sie schafft nicht nur etwas in uns, sie verändert die Welt.
Abschließend haben wir Sven gebeten sich in einem Satz zu beschreiben: „Lust auf Zukunft!“ hat er geantwortet – und in diesem Sinne verabschieden wir uns für heute. Seid gespannt auf das nächste Türchen 😊.
Photo by Thomas E. Wunsch
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