Biarritz - Wart ihr schon einmal dort? Ein idyllisches Städtchen an der Atlantikküste in Südfrankreich. Das reinste Surferparadies mit einem wunderschönen weiten Strand. Selbst Mitte September herrschen hier noch angenehme Sommertemperaturen. Man könnte meinen, dass nun eine Art Urlaubsblog folgt, aber nein … ich bin tatsächlich berufsbedingt nach Biarritz gereist.

Das Ballett X, unter künstlerischer Leitung von Xenia Wiest, wurde mit dem Stück - Nacht ohne Morgen - zum renommierten Tanzfestival Le Temps d‘Aimer la Danse eingeladen und wir, die Norddeutsche Konzertdirektion hatten die Ehre, dieses Gastspiel zu planen, zu organisieren und letztlich vor Ort zu betreuen.

Mit dem Festival verbindet uns eine enge Zusammenarbeit, denn es wird vom Malandain Ballet Biarritz ausgerichtet. Seit nunmehr 17 Jahren arbeiten wir mit dieser einzigartigen Compagnie zusammen und mit den Jahren entstand durch viele Tourneen und Kooperationen eine Freundschaft basierend auf Vertrauen, Loyalität und künstlerischem Austausch. Wir sind unheimlich stolz das Malandain Ballet zu vertreten.

Nun zurück zur Gastspielreise des Ballett‘ X - diese begann in Schwerin, denn dort, am Mecklenburgischen Staatstheater sind sie zuhause. Gegründet wurde die Compagnie im August 2021.

Mit dem Zug fuhren sie zum Hamburger Flughafen und von dort aus flogen sie dann nach Bilbao. Das Festival organisierte einen Bus, der auf direktem Wege nach Biarritz fuhr. Ein kleiner Spaziergang und ein gemeinsames Abendessen beendeten den ersten Tag dieser Tournee. Morgens um 09:00 Uhr am nächsten Tag wurde die Bühne der Location, dem Gare du Midi (das Zuhause des Malandain Ballets) eingerichtet. Aufgewärmt und geprobt hat das Ballett X im großen Studio der Hauscompagnie. Zwischenzeitlich wurde Xenia für das Festival-Journal und vom lokalen Radiosender interviewt. Die Stadt Biarritz ist sehr daran interessiert, die Vorstellungen des Festivals zu promoten, was ich unheimlich toll finde - push it!

Für alle Beteiligten war es ein erfolgreicher zweiter Tag, denn die geplanten Tagespunkte verliefen reibungslos.

Die Tänzer und Tänzerinnen, sowie einige Mitreisende des Ensembles hatten innerhalb der freien Zeit auch Gelegenheit Biarritz zu erkunden. Eine kleine Sightseeing-Tour, ein Spaziergang am Strand, schwimmen im Meer und Lunch in einem der zauberhaften Restaurants/Cafés in der Innenstadt.

Wie ihr lesen könnt, war auch der zweite Tag ein vollkommen gelungener Tag. Der Charme der Stadt trug definitiv dazu bei!

Und dann war es so weit - der Tag der Vorstellung war nun da. Mittags, am 14. September 2022 gab das Ballett X eine sogenannte „répétition publique“, also eine öffentliche Probe. Es tummelten sich viele Menschen um die kleine Bühne auf dem Vorplatz des Gare du Midis. Somit konnte hier ein kleiner Einblick unter freiem Himmel, bei Sonnenschein gewährt werden. Mit viel Applaus wurde die Darbietung der Compagnie geehrt. Im Anschluss folgte die Generalprobe auf der Bühne. Es kann losgehen!

- Nacht ohne Morgen -

„Die vier Reiter der Apokalypse – der Offenbarung des Johannes, dem prophetischen Buch des Neuen Testaments – künden das Ende der Menschheit an: das Jüngste Gericht, die Nacht ohne Morgen. Sie stehen für Krieg, Krankheit, Hunger und Tod. Einem Reisenden, der auf der Flucht ist, werden sie zum Schicksal.“ - die Handschrift von Xenia war innerhalb dieses Werkes deutlich zu erkennen. Kraftvoll, kontrollierte upper body movements, starke und zugleich elegante Arme. Classic / Contemporary - die Tänzer und Tänzerinnen des Ballett X verzaubern und beeindrucken. Sie erzählen die Geschichte von der Nacht ohne Morgen mit einer emotionalen Tiefe und Hingabe. Ein wahrhaftig sehenswertes Spektakel!

Zum Abschluss des Tages gab es einen Empfang mit Drinks und kleinen Leckereien im Plaza Berri. Es war ein wunderbarer letzter Abend, gefüllt von Freude, Erleichterung und dazu gewonnener Erfahrung in herzlicher Atmosphäre.

Ich/Wir bedanken uns beim Festival Temps d‘Aimer la Danse, dem Malandain Ballet und selbstverständlich beim Ballett X für diese wunderschöne Woche in Biarritz - bis hoffentlich bald!

Foto von Ballet X - Marc T‘syen