Nachdem ich aus den bekannten C-Gründen im vergangenen Jahr nicht nach Biarritz reisen konnte, bin ich in diesem Jahr umso lieber wieder in diesem September hingefahren. Ich bin ja ein Fan des Baskenlandes, das für mich über alle Grenzen hinweg einfach mit eigener Sprache und Kultur existiert und eine geschichtliche Aufarbeitung der letzten hundert Jahre betreibt, die ich fabelhaft finde. Du bist kein Franzose, Du bist kein Spanier - Du bist Baske … oder einfach Europäer? Vielleicht kann und sollte man (oder eben frau) es sogar auf diese einfache Formel herunterbrechen. Wäre ja schön!
Wie auch immer, es war mein mittlerweile achter (!) Besuch und er war wie immer spannend und aufregend, von tollem Tanz, wunderbaren Meetings und natürlich fabelhaftem Essen geprägt. Da machen auch 12-Stunden Tage nichts aus oder die Tatsache, dass ich sowohl in Amsterdam als auch in Paris umsteigen musste - no comment! Das sind eben auch Auswirkungen der C-Krise. Flüge etc. laufen noch nicht rund und die Einfachheit des Reisens ist derzeitig noch nicht gegeben.
Zurück zum Festival: Die Leitung und damit auch die Programmierung ist mittlerweile komplett von dem Malandain Ballet Biarritz übernommen worden. Eine sehr gute Entscheidung, wie ich finde. Schwerpunkt liegt vor allen Dingen auf französischen Compagnien oder eben auf baskischen, aber auch Fordlandia, ein Ballett von und mit Lucia Lacarra und Matthew Golding und produziert vom Theater Dortmund, sind Teil des Programms. Auch ist das Festival über die Stadtgrenzen hinweg vergrößert worden. Vorstellungen finden jetzt nicht mehr nur im kleinen 25.000 Einwohner zählenden Biarritz (mit wohlgemerkt fabelhaften Theatern (Plural!)) statt, sondern auch in Anglet, Bayonne etc., die ebenfalls über tolle Theaterhäuser verfügen. Tanz überall für 10 Tage - ein Traum für uns Enthusiasten! Es wird Einheit zelebriert oder eben einfach das Leben. Für mich als distanzgewöhnte Deutsche hatte es jedoch der erste Tag in sich. Alles ist offen - mit 100% Kapazität und freier Sitzplatzwahl und es war voll. Alleine das Gare Du Midi Theater in Biarritz umfasst ca. 1100 Sitzplätze! Und die Menschen strömen in Massen! Meines Erachtens sind alle Vorstellungen nahezu ausverkauft gewesen. Interessant ist auch, dass überall der Sanitätspass (oder einfach bei uns der CovPass genannt) vorgezeigt werden muss, ohne diesen kommen die Zuschauenden nicht ins Theater. Ferner herrscht Maskenpflicht an den Sitzplätzen. Weder das eine noch das andere stört unsere baskischen Freunde - C'est la vie.
Wenn Ihr also Zeit habt, dann plant doch mal im nächsten Jahr im September eine Reise nach Biarritz ein.
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