Nun widme ich in unserem heutigen Blog mal einem Thema, dem ich anfänglich eher wenig Bedeutung beigemessen habe. Es geht um das Gendern. Ja, darum geht es und ich sehe schon gerade vor meinem geistigen Auge, wie einige der geschätzten Lesenden die Augen verdrehen. Aber warum ist das eigentlich so? Warum reagieren Menschen so? Kann dieses Thema eigentlich betrachtet werden, ohne mit Anfeindungen von irgendeiner „Partei rechnen zu müssen? Ich weiß es nicht, aber ich möchte hier einen Versuch starten.
Zunächst einmal ist meines Erachtens anzumerken, dass das Gendern wirklich schwierig sein und auch manchmal - zumindest anfänglich - durchaus den Lesefluss einschränken kann. Auch ist die deutsche Sprache mit Wörtern gespickt, die durchaus dazu einladen, zu hinterfragen, woher der Wortstamm kommen könnte und warum. Um ein paar Beispiele zu nennen: Kommt Herrschaft von Herr, kommt dämlich von Dame, kommt Knechtschaft von Knecht? Woher stammt hervorragend, was bedeutet Herrlichkeit und wieso gibt es katzenhafte Bewegungen und warum kann der Kater durchaus HER(R)ausfordernd sein? All das lädt zu vielen Spekulationen ein und vielleicht hattet der/die eine oder andere auch mal Lust hier sich beispielsweise mit Dr. Google auseinanderzusetzen und ein wenig Nachforschung zu betreiben. Da zeigt sich dann beispielsweise bei herrlich und dämlich, dass die HER(R)kunft wirklich umstritten ist. Dissertation gibt es gar zu diesem Thema.
Nun, belassen wir es einfach dabei, denn ich schweife ab. Mir geht es um etwas Anderes. Ich habe folgende Überlegung in meinem Kämmerlein angestellt: Schadet uns das Gendern eigentlich in irgendeiner Art und Weise? Ist es vielleicht eine Modeerscheinung oder ist es möglicherweise eine überfällige Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und den damit verbundenen Kämpfen?
Ich persönlich glaube, dass es wirklich Menschen gibt, die sich sehr daran stören, dass ihr Geschlecht nicht ausreichend Berücksichtigung findet. Das ist in der zivilisierten Welt, in der wir alle leben, leben sollten oder leben wollen, zu respektieren und akzeptieren. Mir persönlich tut es sehr leid, dass sich diese Personen unglücklich fühlen oder nicht beachtet. So finde ich, dass es wert ist, darüber nachzudenken, ob hier nicht etwas Verständnis und Solidarität helfen könnte, damit sich diese Menschen inkludiert und abgeholt fühlen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir dann zu einer neuen Normalität kommen können, die uns und den zukünftigen Generationen das Zusammenleben erheblich erleichtern könnte. Und wenn etwas normal für uns geworden ist, dann stört es doch eigentlich auch nicht mehr, oder?
Mit all diesen Gedanken habe ich beschlossen, dass wir von nun an in unserem Betrieb gendern werden, um Solidarität zu zeigen und die Zukunft für uns und die Nachkommenden entspannter zu gestalten.
Ja, ich mag das Wort Gästin nicht – aber nehmen wir doch hier einfach „Besuchende“. Glaubt mir, unsere deutsche Sprache bietet so viele Lösungen. Wir müssen sie nur erkennen. So, liebe Lesende - danke für Eure Aufmerksamkeit. Macht einfach mit.
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